Der Kreis Naugard

in der ehemaligen Provinz Pommern

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Allgemeines

Der Kreis Naugard war 1932 ein Landkreis im Regierungsbezirk Stettin in der Provinz Pommern. Dem Kreis Naugard stand ein Landrat vor, der seinen Sitz in der Kreisstadt Naugard hatte. Der Kreis Naugard war ab 1929 in 115 politische Gemeinden (Städte, Landgemeinden und verbliebener Gutsbezirk) eingeteilt. Die Bevölkerung lebte an 336 einzelnen Wohnorten ('Wohnplätze') in 7488 Wohnhäusern. Der Kreis Naugard hatte 1925 eine Fläche von 1229 km² und lag damit unter den 32 pommerschen Landkreisen (Gebietsstand 1939) hinsichtlich der Flächengröße an 11. Stelle.

Bevölkerung des Kreises Naugard

Der Kreis Naugard wies 1925 eine Wohnbevölkerung von 59 018 Einwohnern auf (im Schnitt 7,9 je Wohnhaus), von denen 30 039 männlich (50,9 %) und 28 979 weiblich (49,1 %) waren. Diese Einwohner lebten in 13 643 Haushaltungen (4,3 Einwohner im Haushalt bzw. 1,8 Haushaltungen je Wohnhaus). Die Einwohnerdichte betrug 48 Einwohner pro km².
Die Mehrzahl der Einwohner war evangelisch mit 57 379 Angehörigen der Landeskirche (97,2 %). Die nächstgrößere Gruppe stellten die Katholiken mit 688 Kirchenmitgliedern (1,2 %). Weitere Christen waren die Angehörigen von Freikirchen, zu denen auch die (Alt)Lutheraner zählten, mit 597 Einwohnern (1 %). Es gab außerdem 148 Juden (0,3 %). Einen orthodoxen Glauben hatten bei der Volkszählung 1925 insgesamt 25 Bewohner. Schließlich gehörten 55 Einwohner anderen Religionen an und 126 Einwohner waren bekenntnislos.

Verwaltung des Kreises Naugard

Die Kreisverwaltung des Kreises Naugard befand sich im Landratsamt in Naugard. Der Landrat war zugleich der Vorsitzende des Kreisausschusses - dem Gremium der Selbstverwaltung des Kreises Naugard. Die kommunale Verwaltung der Stadt- und Landgemeinden sowie Gutsbezirke erfolgte vor Ort. Eine oder im allgemeinen mehrere räumlich zusammenhängende Landgemeinden und Gutsbezirke des Kreises Naugard waren zu Amtsbezirken vereinigt. Diese Ämter bzw. Amtsbezirke dienten der Verwaltung der Polizei und der Wahrnehmung anderer öffentlicher Angelegenheiten.

Die kommunalen Verwaltungseinheiten im Kreis Naugard:

Im Jahr 1932 gab es im Kreis Naugard 4 Städte, 110 Landgemeinden und 1 verbliebener Gutsbezirk. Der Gutsbezirk Friedrichswalde, Forst war 1925 noch bewohnt. Die flächenmäßig größte Gebietskörperschaft des Kreises Naugard war der Gutsbezirk Friedrichswalde, Forst mit 116,6 km² (9 % des ganzen Kreises); die kleinste die Gemeinde Immenthal mit 1,3 km². Die meisten Siedlungsstellen hatte mit 43 Wohnorten die Stadt Gollnow. Die Stadt Gollnow hatte die meisten Wohnhäuser - 985; die Gemeinde Groß Wachlin mit 8 Wohnhäusern die wenigsten. Von der Einwohnerzahl her die größte Stadt war Gollnow mit 11 624 Einwohnern (20 % des Kreises). Es lebten 1932 im Kreis Naugard noch 60 % der Kreisbevölkerung auf dem platten Land. Mit gerade mal 69 Einwohnern hatte die Gemeinde Gräfenbrück die geringste Bevölkerung im Kreis Naugard.

Die Städte

  1. Daber
  2. Gollnow
  3. Massow
  4. Naugard

Die Landgemeinden

  1. Alt Fanger
  2. Augustwalde
  3. Barenbruch
  4. Barfußdorf
  5. Bernhagen
  6. Birkenwalde
  7. Birkenwerder
  8. Blankenfelde
  9. Braunsberg
  10. Breitenfelde
  11. Buddendorf
  12. Burow
  13. Daarz
  14. Daberfreiheit
  15. Damerfitz
  16. Damerow
  17. Diedrichsdorf
  18. Dorotheenhof
  19. Düsterbeck
  20. Döringshagen
  21. Eberstein
  22. Eichenwalde
  23. Falkenberg
  24. Fanger
  25. Farbezin
  26. Franzfelde
  27. Franzhausen
  28. Freiheide
  29. Friedrichsberg
  30. Friedrichswalde
  31. Fürstenflagge
  32. Glewitz
  33. Glietzig
  34. Gollnowshagen
  35. Groß Benz
  36. Groß Christinenberg
  37. Groß Leistikow
  38. Groß Sabow
  39. Groß Sophienthal
  1. Groß Wachlin
  2. Großenhagen
  3. Gräfenbrück
  4. Gräwenhagen
  5. Hackenwalde
  6. Hermelsdorf
  7. Hindenburg
  8. Hinzendorf
  9. Hohen Schönau
  10. Ihnamünde
  11. Immenthal
  12. Jakobsdorf
  13. Jarchlin
  14. Karlsbach
  15. Karlshof
  16. Kartzig
  17. Kattenhof
  18. Kicker
  19. Klein Christinenberg
  20. Klein Leistikow
  21. Klein Sabow
  22. Klein Sophienthal
  23. Klein Wachlin
  24. Korkenhagen
  25. Kramonsdorf
  26. Kriewitz
  27. Külz
  28. Langkafel
  29. Lübzin
  30. Lüttkenhagen
  31. Marsdorf
  32. Maskow
  33. Matzdorf
  34. Minten
  35. Münchendorf
  36. Münsterberg
  37. Neu Fanger
  38. Neu Langkafel
  39. Neu Massow
  40. Neuendorf b. Massow
  41. Pagenkopf
  42. Parlin
  43. Pflugrade
  44. Plantikow
  45. Priemhausen
  46. Puddenzig
  47. Resehl
  48. Retztow
Gemeindeeinteilung im Kreis Naugard um 1935
Gemeindeeinteilung im Kreis Naugard um 1935
  1. Rosenow
  2. Rothenfier
  3. Rörchen
  4. Schloissin
  5. Schnittriege
  6. Schwarzow
  7. Schönhagen
  8. Schönwalde
  9. Speck
  10. Stevenhagen
  1. Strelowhagen
  2. Trechel
  3. Trutzlatz
  4. Voigtshagen
  5. Walsleben
  6. Wangeritz
  7. Weitenhagen
  8. Wittenfelde
  9. Wißmar
  10. Wolchow
  1. Wussow
  2. Zampelhagen
  3. Zickerke
  4. Zimmermannshorst

Der Gutsbezirk

  1. Friedrichswalde, Forst

Die Amtsbezirke / Ämter im Kreis Naugard

Im Jahr 1932 waren die Landgemeinden und Gutsbezirke im Kreis Naugard zu 31 Amtsbezirken zusammengefasst. Die Amtsbezirke umfassten 1 bis 7 Gemeinden oder Gutsbezirke (7 bei dem Amt Friedrichswalde). Wenn die Ämter aufgrund ihrer Einwohner- oder Flächengröße nur eine Gemeinde umfassten (Gemeinden Fürstenflagge und Lübzin), handelte es sich um amtsfreie Gemeinden. In diesen Fällen war der Gemeindevorsteher gleichzeitig auch Amtsvorsteher. Die Städte waren sowieso amtsfrei.
Es gab im Kreis Naugard die folgenden 31 Ämter:
  1. Augustwalde
  2. Barfußdorf
  3. Bernhagen
  4. Daarz
  5. Daberfreiheit
  6. Damerow
  1. Döringshagen
  2. Düsterbeck
  3. Eichenwalde
  4. Farbezin
  5. Friedrichsberg
  6. Friedrichswalde
  1. Fürstenflagge
  2. Groß Christinenberg
  3. Großenhagen
  4. Hackenwalde
  5. Hermelsdorf
  6. Hindenburg
  1. Karlshof
  2. Korkenhagen
  3. Kriewitz
  4. Külz
  5. Lübzin
  6. Priemhausen
  1. Sabow
  2. Speck
  3. Trechel
  4. Voigtshagen
  5. Wachlin
  6. Wangeritz
  1. Weitenhagen

Standesämter im Kreis Naugard

Seit dem 1. Oktober 1874 waren die Standesämter für die Beurkundung von Geburten und Sterbefällen sowie die Durchführung und Beurkundung von Eheschließungen zuständig. Die Standesämter waren im allgemeinen für einige Gemeinden eines Kreises zuständig. Ein Standesbeamter stand dem Standesamt vor und führte die Standesregister.
Im Kreis Naugard gab es 1932 die folgenden 33 Standesämter:
  1. Augustwalde
  2. Barfußdorf
  3. Braunsberg
  4. Daarz
  5. Daber
  6. Damerow
  1. Döringshagen
  2. Freiheide
  3. Friedrichsberg
  4. Friedrichswalde
  5. Fürstenflagge
  6. Gollnow
  1. Groß Benz
  2. Groß Christinenberg
  3. Groß Sabow
  4. Groß Wachlin
  5. Großenhagen
  6. Hackenwalde
  1. Hermelsdorf
  2. Hindenburg
  3. Ihnamünde
  4. Karlshof
  5. Kriewitz
  6. Külz
  1. Lübzin
  2. Massow
  3. Naugard
  4. Priemhausen
  5. Speck
  6. Strelowhagen
  1. Voigtshagen
  2. Walsleben
  3. Wangeritz

evangelische Kirchspiele für den Kreis Naugard

Vor der Gründung der Standesämter waren die evangelischen Pfarrer für die Taufen, Trauungen, Beerdigungen und auch Konfirmationen der mehrheitlich evangelischen Einwohner im Kreis Naugard zuständig. Die Pfarrer bzw. die Küster führten die Kirchenbücher, in denen diese Ereignisse aufgezeichnet wurden. Mit dem Allgemeinen Landrecht hat der preußische König 1794 die jährliche Anfertigung und Ablieferung von Kirchenbuchduplikaten an die örtlichen Gerichte verordnet. Diese wurden bis zur Gründung der Standesämter 1874 geführt.
Die Gemeinden im Kreis Naugard gehörten 1932 zu den folgenden 36 evangelischen Kirchspielen:
  1. Altdamm (Kr. Randow)
  2. Barfußdorf
  3. Breitenfelde
  4. Daber
  5. Döringshagen
  6. Falkenberg
  7. Friedrichswalde
  8. Gollnow
  1. Groß Benz
  2. Groß Sabow
  3. Hermelsdorf
  4. Hindenburg
  5. Hohen Schönau
  6. Jarchlin
  7. Kartzig
  8. Kramonsdorf
  1. Kublank (Kr. Greifenhagen)
  2. Langenberg (Kr. Randow)
  3. Lübzin
  4. Massow
  5. Mulkenthin (Kr. Saatzig)
  6. Naugard
  7. Pagenkopf
  8. Parlin
  1. Pflugrade
  2. Plantikow
  3. Priemhausen
  4. Retztow
  5. Rosenow
  6. Rörchen
  7. Schönhagen
  8. Schönwalde
  1. Speck
  2. Strelowhagen
  3. Trieglaff (Kr. Greifenberg)
  4. Woistenthin (Kr. Cammin)

katholische Kirchspiele für den Kreis Naugard

Wie bei den Protestanten waren die katholischen Geistlichen im Kreis Naugard für die Durchführung der Taufen, Trauungen, Beerdigungen und Firmungen ihrer Gemeindemitglieder zuständig. Diese Ereignisse wurden ebenfalls in Kirchenbüchern niedergeschrieben.
Im Jahr 1932 gehörten die Gemeinden im Kreis Naugard zu den katholischen Kirchspielen Altdamm (Kr. Randow), Grünhoff (Kr. Regenwalde), Louisenthal und Stargard i. Pom..
Quelle: http://kreis-naugard.de/